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Washington Konferenz
Das AlliiertenMuseum wird am 2. Dezember 2004 in Washington eine Konferenz veranstalten. Thema ist die Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen in der Zeit von 1945 bis 1989. Ausgehend von den Irritationen, die durch den Irak-Krieg ausgelöst wurden, soll der Frage nachgegangen werden, wie sich denn die Beziehungen im Anschluß an den Zweiten Weltkrieg wirklich entwickelt haben. Als aktive Teilnehmer konnten eine Reihe ausgewiesener Experten und Zeitzeugen gewonnen werden. William R. Smyser beispielsweise war von 1960-1962 ein enger Mitarbeiter von General Lucius D. Clay; Botschafter Richard Burt vertrat die USA von 1985-1989 in der Bundesrepublik Deutschland.
Will it ever be the same again?
The shaping of German-American relations from 1945 until 1994
Conference of the Allied Museum, Berlin at Meridian International Center, Washington
1630 Crescent Place, NW, Washington DC 20009
Final Programme, 2 December 2004
SESSION I (9.30 – 11.00 hrs)
1948/49
Different status means different capabilities
Chair: Helmut Trotnow
William R. Smyser
General Clay’s decisions for Berlin and Germany 1948/1949
David Barclay
The Cold War and the Power of Symbolism in US-German Relations:
The Case of Ernst Reuter
Break
SESSION II (11.30 – 13.00 hrs)
1961
Different worlds or just different views?
Chair: Christopher Baxter
Donald P. Steury
Bitter Measures and Countermeasures: Kennedy, the American Intelligence Community and Berlin, 1961
Ronald J. Granieri
The Chancellor and His Allies: Konrad Adenauer, JFK, and Charles de Gaulle
SESSION III (14.00 – 15.30 hrs)
1971/72
Different routes or just different means?
Chair: Dominik Geppert
David C. Geyer
Henry Kissinger, Egon Bahr, and the Quadripartite Agreement on Berlin
Dr. Bernd Schaefer
The Nixon Administration and the Brandt Government - How
Misperceptions were Bearing Remarkable Results
Break
SESSION IV (16.00 – 17.30 hrs)
1989/90
German Unification. Does it make a difference?
Chair: Karsten D. Voigt and Jackson Janes
Richard Burt
The United States of America and Germany 1989/90
Gill Bennett
1948 – 1961 – 1989: The British Perspective on German American Relations
Rainer Hudemann
1945 – 1963 – 1989: The French Perspective on German American Relations
Reception (18.00 hrs)

Goering’s Atlas
Auf einer Pressekonferenz im AlliiertenMuseum wurde am 28. Oktober ein sensationeller Fund vorgestellt. Veranstalter war der bekannte Archiv Verlag aus Braunschweig, der sich auf die Reproduktion historischer Bücher und Dokumente spezialisiert.
Im April 1945 hatte Hermann Goering, „Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches“ das umkämpfte Berlin verlassen und sich nach Berchtesgaden abgesetzt, um von dort den Krieg bis zum Ende fortzusetzen. Im Gepäck des „Rüstungsdiktators“ befanden sich die geheimen Handakten der Vierjahresbehörde, die seit 1936 die deutsche Rüstungs- und Kriegswirtschaft plante. Die Rohstoffbeschaffung und Erzeugung von Ausgangsprodukten wie Gummi, Treibstoff, Stahl etc sowie die Herstellung von Endprodukten wie Waffen und Munition waren die Themen der bis heute unveröffentlichten Karten. Bei Kriegsende fiel das Material US amerikanischen Truppen in die Hände und wurde 1946 als „Top Secret“ für den internen Gebrauch gedruckt. Gegenwärtig sind zwei Exemplare des Druckes bekannt. Das zweite Exemplar befindet sich in der Library of Congress, Washington. Der Archiv Verlag hat „Goering’s Atlas“, so der Titel der amerikanischen Publikation, in einer Auflage von 1.000 Stück als Faksimile nachgedruckt.
Das geheime Kartenwerk gibt einen Überblick von Rohstoffen, Industrie und Rüstungsbetrieben in Großdeutschland, den besetzten Ländern im Westen und Osten, in Skandinavien und auf dem Balkan und wird mit Sicherheit neue Forschungsarbeiten auslösen.

Paris, London, Moskau und Washington Die Sieger des sechsteiligen Fotorätsels wurden ermittelt.
Ein Flug zu zweit waren die ersten Preise des Fotorätsels, das vom AlliiertenMuseum in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Russischen Museum in Berlin-Karlshorst und dem Berliner Tagesspiegel aus Anlaß des 10. Jahrestages zum Abschied der Alliierten veranstaltet wurde.
Insgesamt sechs Fotos mit jeweils drei Fragen hatten die Wettbewerbsteilnehmer in der Zeit vom 8. bis zum 22. August 2004 zu bearbeiten. In einer kleinen Ausstellung mit den vergrößerten Rätselfotos, den Fragen und den Antworten können jetzt die Museumsbesucher im Schnelldurchgang ihre Kenntnisse überprüfen. Am 7. September 2004 wurden die Preisträger durch das Los ermittelt. Die Fragen scheinen nicht immer einfach gewesen zu sein, denn insgesamt hatten es nur 37 Teilnehmer geschafft, alle Fragen korrekt zu beantworten. Die Ziehung der Lose erfolgte gleichsam unter offizieller Berliner Aufsicht. Walter Momper, heute Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses und in den dramatischen Jahren 1989/90 Regierender Bürgermeister, war gekommen, um die Zeremonie zu moderieren. Mit dabei waren auch die Vertreter der Botschaften der USA, und von Großbritannien, Frankreich und Russland. Und einer der späteren ersten Preisträger, Matthias Kukula. Er gewann den Flug nach Paris. Gemeinsam mit ihm freuten sich der Direktor des Museums, Dr. Helmut Trotnow, Walter Momper, der britische Verteidigungsattaché Brigadier Robert Pridham und der stellvertretende französische Verteidigungsattaché Oberst Bertrand-Louis Pflimlin. (Foto, von links nach rechts)

Jetzt ist die Mission wirklich erfüllt. Lange Nacht der Museen und Ende der Missionsausstellung
Nicht weniger als 42.000 Besucher konnte die Ausstellung zur Geschichte der militärischen Verbindungsmissionen verzeichnen. Der überwiegende Teil der Besucher (20.000) kam während der Sommermonate Juli und August ins Museum.
Indiz dafür, daß auch das AlliiertenMuseum vom Anstieg der nationalen und internationalen Berlin-Besucher profitiert. Das Programm zur Langen Nacht der Museen am 28. August 2004 lenkte noch einmal die öffentliche Aufmerksamkeit auf die "heiße Seite" des Kalten Krieges. Drei Tage später wurde die Ausstellung geschlossen. Noch einmal kamen Zeitzeugen und Experten zusammen, um die faszinierende Geschichte von der Arbeit der Missionen lebendig werden zu lassen. Für musikalische Unterhaltung sorgte EB Davis und seine "Superband". Davis hat nicht weniger als 10 Jahre für die US Mission gearbeitet und verdient heute sein Geld mit Blues und Soul. Dr. Gieseke von der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR erläuterte anhand ausgewählter Filmdokumente die Sicht der östlichen Gegenseite auf die Missionsarbeit. Ehemalige Mitarbeiter der Militärmissionen gaben einige lustige, aber auch weniger lustige Anekdoten aus der Nachrichtendienstarbeit in Wald und Feld zum besten. Und schließlich sind die fünf echten Geländewagen der Missionen zu erwähnen, die bei den Besuchern auf großes Interesse stießen. Wie das historische Vorbild so hatte mit der Veranstaltung auch das AlliiertenMuseum seine "Mission erfüllt".

Programm zur Langen Nacht der Museen
Das Programm orientiert sich an der Sonderausstellung "Mission erfüllt. Die militärischen Verbindungsmissionen der Westmächte in Potsdam von 1946 bis 1990", die am 31. August endet. Es steht unter dem Motto "Die heiße Seite des Kalten Krieges".
18.00 Uhr
Eröffnung der Langen Nacht Dr. Helmut Trotnow, Direktor des AlliiertenMuseum
18.15 Uhr
Musik von EB Davis & The Superband
Eb Davis hat über 10 Jahre für die US-Militärmission gearbeitet.
Heute lebt er als Musiker in Berlin.
19.15 Uhr
Filmdokument des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Anschließend spricht Bernd von Kostka (AlliiertenMuseum) mit Dr. Jens Gieseke (Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staats- sicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik) über die Filmdokumente.
20.30 Uhr
Musik von EB Davis & The Superband
21.30 Uhr
Zeitzeugen erinnern sich:
Eb Davis und Yves Baujard, ehemaliges Mitglied der französischen Militärmission, sprechen über ihre beruflichen Erfahrungen und persönlichen Erlebnisse in der DDR.
22.15 Uhr
Musik von EB Davis & The Superband
23.30 Uhr
Ein weiteres Filmdokument der "Staatssicherheit" zu den Militärmissionen der Westmächte.
Parallel zu den genannten Programmpunkten werden Führungen in der Sonderausstellung angeboten. Darüber hinaus können Originalexemplare des Mercedes G- Modell, die bei den Westmächten im Einsatz gewesen sind, auf dem Freigelände des Museums besichtigt werden. Die heutigen Besitzer stehen für Fragen zur Verfügung.
Entsprechend der Thematik des Abend sind Essen und Trinken rustikal-militärisch.
Einen interessanten und informativen Abend wünschen Ihnen das AlliiertenMuseum und seine Mitarbeiter

ALLIIERTEN-RÄTSEL. GEWINNEN SIE EINEN FLUG NACH WASHINGTON, MOSKAU, LONDON ODER PARIS!
Aus Anlaß des 10. Jahrestages der Verabschiedung der Alliierten aus Berlin organisiert das Alliiertenmuseum in Zusammenarbeit mit dem Tagesspiegel (www.tagesspiegel.de/alliierte) und dem Museum Karlshorst (www.museum-karlshorst.de) ein Rätsel zu den geschichtlichen Spuren der vier Siegermächte in Berlin. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin und der Botschafter der Vereinigten Staaten, der Russischen Föderation, von Großbritannien und von Frankreich.
Fast ein halbes Jahrhundert hatten die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion durch ihre militärischen und zivilen Einrichtungen das Leben in der Stadt geprägt. Mit dem Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 wurden die Rechte der Alliierten aufgehoben. Der Truppenabbau dauerte vier Jahre. Die ehemaligen sowjetischen Streitkräfte verabschiedeten sich am 31. August 1994. Eine Woche später, am 8. September, fand der Abschied der Westmächte statt. Was ist von den vier Siegermächten im Stadtbild und in der Erinnerung der Berlinerinnen und Berliner geblieben ? Der Wettbewerb will junge wie ältere Menschen und ganz besonders die Neu-Berliner anregen, sich mit jenen Orten, Ereignissen und Persönlichkeiten zu befassen, die zwischen 1945 und 1994 eine wichtige Rolle in der alliierten Geschichte von Berlin gespielt haben.
Insgesamt sind sechs Fotoaufnahmen zur Präsenz der vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges zu identifizieren. Dies geschieht durch die Beantwortung von jeweils drei Fragen zu jedem Foto. Die Fotos und die Fragen werden in der Zeit vom 7. bis 22. August 2004 im Tagesspiegel veröffentlicht.
Einsendeschluß ist der 25. August 2004 (Datum des Poststempels). Die gesammelten Antworten sind per Brief, mit Ihrem Namen und Adresse versehen, zu schicken an: Alliiertenmuseum, Stichwort: „Rätsel“ Clayallee 135, 14195 Berlin.
Pro Person ist nur eine Teilnahme möglich.
Insgesamt wird es drei Preiskategorien geben:
Kategorie1: Vier Flüge für je 2 Personen in eine der Hauptstädte der vier Mächte. Das Los entscheidet über die Zuordnung von London, Paris, Washington oder Moskau. Die Flugreisen werden gesponsert von Lufthansa (Washington), British Airways (London), Air France (Paris) und Aeroflot (Moskau). Abflugort ist Berlin.
Kategorie 2: Besuch für 2 Personen einer der Berliner Botschaften von Frankreich, Großbritannien, Russland und den USA. Das Los entscheidet über die Zuordnung.
Kategorie 3: Besuch für 2 Personen bei einem der drei Veranstalter (Alliiertenmuseum, Der Tagesspiegel, Museum Karlshorst). Das Los entscheidet über die Zuordnung
Die Preisträger werden ermittelt aus dem Kreis jener Teilnehmer, die alle Rätselfragen richtig beantwortet haben.
Im Falle von mehrfach richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Mitarbeiter der Träger des Wettbewerbs und deren Angehörige sind vom Wettbewerb ausgeschlossen.
Die Gewinner werden am 7. September 2004 im Alliiertenmuseum ermittelt.

United States Armed Forces Day
Aus Anlaß des United States Armed Forces Day fand im Museum ein großer Empfang statt, zu dem der Verteidigungsattaché der US Botschaft, Colonel Donald Zedler geladen hatte.
Militärattachées aus nicht weniger als 140 Ländern waren der Einladung gefolgt und nutzten mit großem Interesse das Führungsangebot durch die Dauerausstellung des Museum. US Botschafter Daniel Coats zeigte ebenfalls Flagge und war gemeinsam mit seiner Frau anwesend.

Der Flughafen Tempelhof zu Gast im AlliiertenMuseum
Zur Erinnerung an die Berliner Luftbrücke zeigt das AlliiertenMuseum ein neues Modell vom Flughafen Tempelhof, das der Berliner Modellbauer Werner Demitrowitz im Maßstab 1:200 gerade fertig gestellt hat.
Außerdem werden weitere Modelle von britischen Flugzeugen im Maßstag 1:48 gezeigt. Werner Demitrowitz hat als junger Mann die Zeit der Luftbrücke persönlich miterlebt und war als Arbeiter für die Royal Air Force in Gatow tätig. Das Museum zeigt bereits in seiner Dauerausstellung eine Reihe von Flugzeugmodellen, deren Originale während der Luftbrücke eingesetzt wurden.
Revue Historique des Armées
Von 1945 bis 1990 war die Stadt Berlin in vier Besatzungssektoren aufgeteilt, die von den Siegermächten des zweiten Weltkriegs: Vereinigte Staaten von Amerika, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich verwaltet wurden.
Das Museum liegt im Herzen des einstigen amerikanischen Sektors: Die amerikanische Militärregierung der Stadt und das Oberkommando der Berlinbrigade
hatten ihren Sitz in der Clayallee, die diesen Namen zu Ehren von General Lucius D. Clay erhielt, der von 1947 bis 1949 als amerikanischer Militärgouverneur in Deutschland fungierte und von den Berlinern als der „Vater“ der Luftbrücke betrachtet wird. Das Museum gab sich den Namen „Alliiertenmuseum“ entsprechend der für die Westmächte üblichen Bezeichnung, da die Sowjetunion den „Kreis der Alliierten“ nach Beendigung des Krieges verlassen hatte. Das wissenschaftliche Leitungsgremium, das alle Aktivitäten des Museums initiiert und durchführt, setzt sich aus deutschen, amerikanischen, englischen und französischen Vertretern zusammen.
Die Gebäude legen von der alliierten Präsenz in Berlin Zeugnis ab: Einkaufszentrum, Bibliothek und Kino – Stätten, die offiziell den Besatzungstruppen vorbehalten waren.
Die Spuren der Anwesenheit der Alliierten, die vom Museum bewahrt werden, sind zahlreich und vielfältig: Ein Flugzeug und ein Waggon des Französischen Militärzugs von Berlin erwarten die Besucher. Die Kollektionen mit einer Vielzahl von gesammelten Gegenständen verweisen auf zahlreiche Gebiete: Soldaten und führende Militärs, Gebrauchsgegenstände, Waffen, technische Ausrüstungen, Tafeln und Modelle, Karten, Flugblätter und Poster, Fotos, Ton- und Videobänder. Die Kollektionen von militärischen Objekten und Dokumenten sind ganz besonders reichhaltig und beinhalten in der Hauptsache Gegenstände aus amerikanischen Quellen, Schenkungen, die dem Museum von Veteranen hinterlassen wurden.
Außer der klassischen Tätigkeit des Museums, die vorhandenen Güter zu sammeln, aufzubewahren, zu präsentieren und zu konservieren, betrachtet es auch als eine Hauptaufgabe, Geschichtsforschung zu betreiben und die erreichten Erkenntnisse weiterzugeben. Diese Aktivitäten schlagen sich vor allem in Dauer – und Sonderausstellungen sowie in gezielten Veranstaltungen und Studientagen nieder. Aussprachen mit Zeitzeugen vervollständigen auf lebendige Art und Weise dieses Angebot und bieten somit dem Besucher die Möglichkeit, sich in größtem Umfang über den historischen Kontext und über den Verlauf der Ereignisse zu informieren. Die Gegenstände, Dokumente und Materialien können auch ausgeliehen werden und stehen Forschern ständig zur Verfügung.
Zu den in jüngster Zeit veröffentlichten Publikationen gehören: Let Berlin be next
(George Bush und die deutsche Einheit), Vive Berlin (ein Schauplatz französisch-deutscher Geschichte von 1945 bis 2003), Die Pioniere der Luftbrücke usw.
Alljährlich organisiert das Alliiertenmuseum eine Sonderausstellung von besonderem Ausmaß. Im Jahr 2004 lautet das vereinbarte Thema „Die alliierten Militärmissionen zur Verbindung mit dem sowjetischen Oberkommando“.
Am 25. März 2004 findet die Eröffnung der Ausstellung statt, die dem ehrenden Gedenken an die Mitglieder der alliierten Militärmissionen gewidmet ist, welche in Ausübung ihrer Pflichterfüllung ihr Leben gelassen haben und die deren ganze Komplexität und Schwierigkeit darlegt. Die Missionen hatten zwei militärische Ziele zu verfolgen: die Aufrechterhaltung der Kontakte und Verbindungen zwischen den Vertretern der westlichen Alliierten und den Sowjets sogar auf dem Höhepunkt des „Kalten Krieges“ und das Sammeln von „sensiblen“ Nachrichten und Informationen. Ist es z.B. bekannt, daß alljährlich mehr als zwei Millionen Fotos von „Zielen“ auf dem Territorium der DDR aufgenommen worden waren? Die Staatsorgane der DDR versuchten mehrfach, die Arbeit der Missionen zu behindern, und die Ausstellung erinnert zum ersten Mal daran, welche manchmal unbedeutenden aber auch mörderischen Zwischenfälle dabei zu verzeichnen waren.
Diese außergewöhnliche Veranstaltung, die in Anwesenheit von hochrangigen Vertretern der verschiedenen Länder eingeweiht wird, verdient es in vieler Hinsicht, besucht zu werden.

Hüseyin Yildirim war einer der wichtigsten Spione der DDR.
Hüseyin Yildirim war einer der wichtigsten Spione der DDR. Anfang der achtziger Jahre brachte er James W. Hall, Warrant Officer der US Army, mit dem ostdeutschen Geheimdienst zusammen. Hall war in der berühmten Field Station Berlin tätig, die mit hochentwickelter Antennentechnik den Funkverkehr des Warschauer Paktes abhörte. Aufgedeckt wird der Spionagefall aber erst 1988, als Hall und Yildirim in den USA verhaftet werden. Ein Jahr später, als die Berliner Mauer fällt, wird Yildirim zu einer lebenslangen Haft ohne Bewährung verurteilt.
Vor ein paar Tagen besuchte der Türke als freier Mann das AlliiertenMuseum. Anlaß war die Premiere eines Dokumentarfilms des Ersten Deutschen Fernsehens. Unter dem Titel „Deckname Blitz – Der Spion vom Teufelsberg“ haben die beiden Journalisten Harriet Kloss und Markus Thöß den rekonstruiert. Selbst Markus Wolf, legendärer Chef der ostdeutschen Auslandsaufklärung, ließ es sich nicht nehmen, seinen ehemaligen Agenten persönlich zu begrüßen. Das Duo Hall/Yildirim hat mit ihrer Spionage in den achtziger Jahren der US Army Europe und der Nato schweren Schaden zugefügt. Nach dem Urteil des damaligen Chefs der US Spionageabwehr in Berlin, Stuart Herrington, wurde die westliche Seite in ihren Verteidigungsplanungen um sechs Jahre zurückgeworfen. Yildirims Motivation, so das Fazit des Films, war Geld und sonst nichts. In den siebziger Jahren war der junge Türke nach Berlin gekommen. „Ich wollte ein besseres Leben“, beschreibt er sein Ziel. Im geteilten Berlin stellte er sehr schnell fest, dass man mit Informationen sehr viel Geld verdienen konnte. Die Field Station auf dem Teufelsberg war das „geheimste“ Objekt in Berlin und James Hall lieferte die „goldenen Eier“, die Yildirim an die Ostseite weiterreichte.
Fazit: Wir sind noch weit davon entfernt, die Geschichte des Kalten Krieges wirklich zu kennen.

Eine neue Seite in der Geschichte des Kalten Krieges
Das AlliiertenMuseum bereitet eine neue Sonderausstellung vor, die sich mit der Geschichte der westlichen Militärmissionen in Potsdam befasst. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges hatten sich die Siegermächte USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich darauf geeinigt, gegenseitig Verbindungsmissionen bei ihrem jeweiligen Oberkommando einzurichten.
Die Kommunikation sollte im vom Krieg zerstörten Deutschland gewährleistet werden. Mit Beginn des Kalten Krieges wurden jedoch aus den Missionen Aufklärungseinheiten, die legal und gleichsam vor Ort die militärische Präsenz der jeweils anderen Seite beobachten konnten. Die sowjetischen Missionen waren auf dem Territorium der alten Bundesrepublik tätig, die westlichen Missionen auf dem Gebiet der DDR. Von 1946 bis 1990 waren sie die einzigen auf westlicher Seite, die Tag für Tag den Kalten Krieg hinter der Frontlinie des Eisernen Vorhangs erlebten. Ungefährlich war ihr Einsatz nicht. In den Jahren 1984 und 1985 waren sogar Todesfälle zu beklagen. Philippe Mariotti, Mitglied der französischen Militärmission, kam in der Nähe von Halle ums Leben. Arthur D. Nicholson, Mitglied der US Mission wurde von einem sowjetischen Wachposten bei Ludwigslust erschossen.
Die Geschichte der alliierten Militärmissionen ist der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Die entsprechenden Militärarchive waren und sind zum Teil noch heute geschlossen. In enger Zusammenarbeit mit den entsprechenden Einrichtungen auf amerikanischer, britischer und französischer Seite ist es dem AlliiertenMuseum gelungen, die Geschichte der westlichen Missionen zusammenzutragen und in einer Ausstellung zu zeigen. Die Kooperation mit der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR ermöglichte es darüber hinaus, die östliche Sichtweise auf die Arbeit der westlichen Missionen einzubeziehen.
Die Ausstellung wird am 26. März unter dem Titel Mission Erfüllt. Die militärischen Verbindungsmissionen in Potsdam 1946 – 1990 eröffnet und läuft bis zum 31. August 2004.
Weitere Auskünfte: Norma Tschersich, AlliiertenMuseum, Clayallee 135, 14195 Berlin, Tel. 030 81 81 99 0, e-mail: info@alliiertenmuseum.de

Eröffnung der Sonderausstellung "Mission erfüllt"
Die Eröffnung der Sonderausstellung war ein großartiger Erfolg. Insgesamt 70 ehemalige Missionsmitarbeiter hatten sich auf den Weg nach Berlin gemacht, um daran teilzunehmen.
Damals waren sie für die amerikanische, britische oder französische Militärmission im Einsatz gewesen. Nicht zuletzt ihre Unterstützung hatte die sachkundige, informative und lebhafte Ausstellung möglich gemacht. In seiner Begrüßung hob Museumsdirektor Dr. Helmut Trotnow die Anwesenheit von Karen und Jennifer Nicholson sowie Jean Michel Mariotti hervor. Die Witwe von Arthur D. Nicholson hatte es sich nicht nehmen lassen, gemeinsam mit ihrer Tocher, die beim Tod des Vaters 8 Jahre alt war, die Eröffnung der Ausstellung mitzuerleben. Gemeinsam mit den anderen ehemaligen Mitgliedern der US Mission besuchten sie auf Vermittlung des Museums das US Mission House in Potsdam. Der Sohn von Philippe Mariotti war 20 Jahre alt, als sein Vater ums Leben kam. Karsten D. Voigt, Koordinator für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt und Vorsitzender des Internationalen Wissenschaftlichen Beirates im AlliiertenMuseum, begrüßte die Anwesenden im Namen der Bundesregierung. „Mit dem Ende der Missionsaktivitäten im Oktober 1990“, führte er aus, „bewahrheitete sich auch in politischer Hinsicht die Thematik der heute zu eröffnenden Ausstellung. Die Mission wurde erfolgreich abgeschlossen. Das vereinte Deutschland erhielt seine volle Souveränität“.
Höhepunkt der Eröffnungszeremonie waren zweifelsohne die Ansprachen im Namen der ehemaligen Missionsangehörigen. Botschafter Lynn W. Hansen sprach im Namen der US Mission. Er verwies darauf, dass die achtziger Jahre in der Arbeit der Militärmissionen extrem gefährlich gewesen sind. Die beiden Todesfälle in den Jahren 1984/85 waren nur die Spitze des Eisberges. Simon Cleveland von der Britischen Militärmission stimmte dieser Einschätzung voll zu. Die Tatsache, dass die britische Seite im Verlauf der mehr als vier Jahrzehnte umfassenden Tätigkeit von tödlichen Angriffen verschont geblieben war, kann nur mit Glück erklärt werden. General Jean-Paul Huet dankte dem Museum im Namen aller französischen Vertreter für die Aufarbeitung dieser Seite in der Geschichte des Kalten Krieges. Die bereits zwei Tage vorher vorgenommene Einweihung eines Gedenksteins zur Erinnerung an ihren getöteten Kameraden sei den französischen Zeitzeugen sehr nahe gegangen. Gemeinsam mit der Ausstellung habe dieses Erlebnis sicherlich dazu beigetragen, manche bittere Erinnerung zu lindern. Alle drei Vertreter waren sich einig, dass die westlichen Militärmissionen eine einzigartige Einrichtung in der Zeit des Kalten Krieges gewesen sind. Mit ihrer Tätigkeit hatten sie dazu beitragen können, die politischen wie militärischen Verantwortlichen ihrer Länder jederzeit über die militärischen Fähigkeiten der Gegenseite zu informieren. Da die sowjetischen Militärmissionen, die im Territorium der alten Bundesrepublik tätig gewesen waren, eine ähnliche Funktion für die östliche Seite ausübten, kann man die Arbeit der Militärmissionen insgesamt durchaus als eine vertrauensbildende Maßnahme bezeichnen. Sie hat gewiß dazu beigetragen, dass sich der Kalte Krieg nicht zu einer heißen Konfrontation entwickelte.
Öffnungszeiten
Täglich außer montags von 10:00 – 18:00 Uhr.
Der Eintritt ist frei.
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Auto: Clayallee 135, 14195 Berlin. Kostenfreie Parkplätze sind vorhanden.
U-Bahn: U3 bis „Oskar-Helene-Heim“
Bus: Linie 115 oder X83 bis „AlliiertenMuseum“ -
Wenn Sie Interesse an unseren Führungen haben, informieren Sie sich bitte auf den Service-Seiten:
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