Reichskanzlei-Kette
Die Halskette aus der Reichskanzlei
Ein facettenreiches Zeugnis der Zeitgeschichte
Jeanne Pimrose Warburton, eine junge Frau aus dem Norden Englands, bewarb sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bei der britischen Militärregierung in Deutschland als Sekretärin. Sie wurde eingestellt und 1946 in das vom Krieg zerstörte Berlin versetzt. In ihrer Freizeit hielt sie sich oft im Reitverein Eichkamp und an den bekannten touristischen Orten der Stadt auf, wo sie sich mit ihren Freundinnen entspannte und fotografierte. Einer dieser Ausflüge führte sie im Oktober 1946 zur Ruine der Reichskanzlei. Adolf Hitlers Regierungszentrale war in den letzten Monaten des Krieges schwer zerstört und schließlich von der Roten Armee erobert worden.
Nun standen hier sowjetische Posten Wache, die Angehörigen der Besatzungsmächte aber durchaus Zutritt gewährten. Beim Umherlaufen im „Reichskanzlerpalais“, das Repräsentationsräume und die „Führerwohnung“ beherbergt hatte, fielen Jeanne Warburton kleine geschliffene Glasperlen in den Trümmern auf. Sie stammten von einem herabgestürzten Kronleuchter. 78 dieser funkelnden Glaskristalle sammelte sie auf. Als Jeanne Warburton Ende 1947 nach England zurückkehrte, hatte sie die Glasperlen im Gepäck und beschloss, sich daraus eine Halskette fertigen zu lassen – zur Erinnerung an Berlin.
64 Jahre später, im Jahr 2011, war Jeannes Sohn Phil Ratcliffe auf der Suche nach einem britischen Berlin-Stadtplan von 1946. Er kontaktierte den Kurator für den britischen Sammlungsbereich im AlliiertenMuseum, Bernd von Kostka, der ihm bei einem Museumsbesuch eine Kopie des Plans zur Verfügung stellte. Daraus entwickelte sich ein E-Mail-Kontakt, der zu einem höchst interessanten Angebot führte.
Denn Phil Ratcliffe hatte sich schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken getragen, die Halskette seiner Mutter kundiger Obhut anzuvertrauen. Nun entschloss er sich, die Kette in die Stadt zurückzugeben, aus der sie ursprünglich stammt. Bei seinem zweiten Berlin-Besuch Anfang 2012 übergab Phil Radcliffe dem AlliiertenMuseum das geschichtsträchtige Schmuckstück als Schenkung. Hier wird es bei passender Gelegenheit ausgestellt, um als facettenreiches Zeugnis einen kleinen Einblick in die große Geschichte der Westmächte in Berlin zu geben.
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