Ein französischer Soldat steht nahe einer Hecke auf einem Autodach und fotografiert mit einem Fotoapparat mit einem großen Teleobjektiv. Ein weiterer Soldat steht an der Fahrertür und schaut in die gleiche Richtung.
26. März 2004 - 31. August 2004

Mission erfüllt

Im März 2004 jährt sich zum 20. Mal jener Tag, an dem Philippe Mariotti, ein Mitglied der französischen Militärmission, bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.

Daß dies kein alltäglicher Unfall war, wird aus den Akten des Ministeriums für Staatssicherheit deutlich. Fast genau ein Jahr später, am 24. März 1985, wurde Arthur D. Nicholson, ein Mitglied der amerikanischen Militärmission, von einem sowjetischen Wachposten erschossen. Beide Vorfälle sind Anlaß für das AlliiertenMuseum, eine Ausstellung zur Geschichte der ´Militärischen Verbindungsmissionen der drei Westmächte in Potsdam´ zu zeigen. Darin soll die bisher wenig bekannte Arbeit der Missionen einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Ende 1944 traf die European Advisory Commission der späteren Siegermächte in London konkrete Absprachen bezüglich der Regularien für eine Besatzung Deutschlands. Die Idee, „Verbindungsmissionen“ bei den Oberkommandierenden in den jeweiligen Besatzungszonen einzurichten, stammt aus dieser Zeit. Das erste bilaterale Abkommen wurde im September 1946 zwischen der Sowjetunion und Großbritannien geschlossen. Ähnliche Abkommen mit den USA und Frankreich folgten im April 1947.

Die Missionen verfolgten bis zu ihrer Schließung 1990 zwei Ziele: Die Aufrechterhaltung der militärischen Verbindung und Kommunikation, auch in den Hochphasen des „Kalten Krieges“ und die Gewinnung von relevanten militärischen Informationen. Durch die Tatsache, dass sich die westlichen Missionen in weiten Teilen der DDR frei bewegen konnten, waren sie für diese Aufklärungsarbeiten geradezu prädestiniert. Die Sowjetunion unterhielt ebenfalls Verbindungsmissionen bei den jeweiligen Alliierten in der Bundesrepublik.

Da die westlichen Missionen beim sowjetischen Oberkommando akkreditiert waren und die Verträge zur Gründung der Missionen mit der Sowjetunion abgeschlossen worden waren, befand sich die DDR in der ungünstigen Lage, nur wenig gegen diese Tätigkeit der Missionen unternehmen zu können. Die Sowjetunion wollte die bestehenden Verträge nicht aufkündigen, um nicht auf die Informationen ihrer Missionen in der Bundesrepublik verzichten zu müssen. Trotzdem versuchten die Staatsorgane der DDR die Arbeit der Missionen zu behindern. In Folge dieser Behinderungen kam es zu einer Reihe von Zwischenfällen, sogar mit tödlichen Folgen für die Beteiligten.

Die Ausstellung stellt mit Texten, Fotos, Dokumenten, 3-dimensionalen Objekten sowie Filmmaterialien die Arbeit der Missionen in dem oben beschriebenen Kontext dar.

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