19. Januar 2005 - 30. April 2005

Ferien vom Kalten Krieg

Die Eröffnung der Ausstellung zur Geschichte der Berliner Kinderluftbrücke von 1953 bis 1957 war ein gelungener Abend. Gleich zu Beginn des neuen Jahres konnte der Direktor des AlliiertenMuseum, Dr. Helmut Trotnow, ein zahlreiches Publikum in der Nicholson-Gedenkbibliothek begrüssen.

Mit dem Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes, Herrn Dr. Rudolf Seiters, dem General der US Air Forces in Europa, Jay Lindell und Peter Boenisch, dem Mitinitiator der Kinderluftbrücke, war es gelungen, drei prominente Sprecher zu gewinnen. Einen besonders herzlichen Willkommensgruß erhielten die „Kinder von damals“, die an der Luftbrücke teilgenommen hatten und „Ferien vom Kalten Krieg“ erleben durften. Mit Ruth Martin und Ursula Meseck hatte das Museum sogar zwei Zeitzeugen ausfindig gemacht, die damals für das Rote Kreuz im Einsatz gewesen waren.

Die internationalen Hilfsaktionen angesichts der Tsunami Katastrophe in Südostasien erinnerte alle Anwesenden daran, dass Menschen immer wieder in Not geraten und Hilfe von außen brauchen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges herrschten auch in Berlin und Deutschland Not und Armut, die verschärft wurden durch die politischen Spannungen zwischen den westlichen Demokratien und der kommunistischen Sowjetunion.

Im Gegensatz zur eigentlichen Berliner Luftbrücke von 1948/49 ist die Kinderluftbrücke weitgehend unbekannt. Umso aufmerksamer lauschte das Publikum den Ausführungen von Peter Boenisch, der als junger Journalist beim Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) das Projekt in Gang gesetzt hatte. Der legendäre Intendant des Senders, Adolf Grimme, griff die Idee auf und startete eine einmalige Spendenaktion. Mit diesem Geld konnten die Kinderluftbrücke in Gang setzen. Die US Air Force in Europa, deren Hauptquartier in Wiesbaden war, stellte kostenlos die Flugzeuge zur Verfügung und die Piloten meldeten sich freiwillig, um die Flüge für die Kinder durchzuführen. Die Aktion, so Boenisch, war ein Musterbeispiel deutsch-amerikanischer Zusammenarbeit und Freundschaft.

„Der Berliner Kinderlift gibt uns viel Stoff zum Nachdenken, denn er ist ein positives Beispiel für internationale Zusammenarbeit und konstruktive Nachbarschaftshilfe.“ Dr. Helmut Trotnow

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