31. Januar 2003 - 30. Juli 2003

Vive Berlin! Ein Ort deutsch-französischer Geschichte. 1945-2003

Anlässlich des vierzigsten Jahrestages der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags durch Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatspräsident Charles de Gaulle präsentiert das AlliiertenMuseum die Sonderausstellung Vive Berlin! Ein Ort deutsch-französischer Geschichte. 1945 bis 2003.

Das AlliiertenMuseum lädt zu einer Zeitreise durch Berlin als einen Ort deutsch-französischer Geschichte ein. über die Jahrhunderte haben Franzosen die Stadt geprägt. Die deutsch-französischen Begegnungen in Berlin waren mal spannungsreich wie zur Zeit der Besetzung der Stadt durch napoleonische Truppen zu Beginn des 19. Jahrhunderts, mal freundschaftlich wie zur Zeit der Ansiedlung der französischen Hugenotten im 17. Jahrhundert. Mit der Ankunft der französischen Besatzungsmacht im Jahr 1945 beginnt ein neues Kapitel der deutsch-französischen Geschichte in der Stadt. Die Ausstellung stellt die durchaus eigenständige Besatzungspolitik der Franzosen am Beispiel ihrer Demokratisierungs- und Wirtschaftspolitik in Berlin dar und tritt so der Vorstellung entgegen, dass Frankreich stets nur der „Juniorpartner der Großen Drei“ gewesen sei. Das französische Engagement in und für Berlin wird auch während der Viermächte-Verhandlungen über den Status von Berlin im Jahre 1971 deutlich. Denn es waren vor allem die Franzosen, die sich für den Erhalt der Vier-Mächte-Verwaltung der Stadt einsetzten. Dank der Unterstützung der französischen Regierung und mit Zustimmung der Regierungen von Großbritannien, Rußland und den USA kann das Original des Vertragstextes in der Ausstellung präsentiert werden. Persönliche Zeitzeugnisse veranschaulichen die zahlreichen deutsch-französischen Begegnungen im kulturellen und sportlichen Bereich, die von der französischen Seite gefördert wurden: der Deutsch-französische Chor oder der 25-km-Lauf von Berlin. Besondere Beachtung verdient das in diesem Zusammenhang im Jahre 1984 in Ost-Berlin eröffnete Centre culturel français. Es blieb das einzige Kulturzentrum eines westlichen Landes in der ehemaligen DDR. Seine vielfältigen, kulturellen Veranstaltungen werden durch Fotos, Plakate und Programme dokumentiert.

Auch nach dem Abzug der Westmächte aus Berlin 1994 bestand das Interesse Frankreichs an Berlin fort. Französische Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Privatpersonen ließen sich in der Stadt nieder und beteiligten sich so an der wirtschaftlichen und kulturellen Neugestaltung der Hauptstadt der Bundesrepublik. Zahlreiche Objekte und Fotos, darunter das Modell des Love-Parade-Wagens aus dem Jahre 2002 des Deutsch-Französischen Jugendwerkes, veranschaulichen die heutigen Facetten der Beziehungen zwischen Frankreich und Berlin.

Die Schirmherrschaft der Ausstellung wurde von den Koordinatoren der deutschen und französischen Regierung, Rudolf von Thadden und André Bord, übernommen. An den Arbeiten zur Ausstellungskonzeption beteiligen sich Professor Etienne François von der Technischen Universität Berlin, Professor Rainer Hudemann von der Universität des Saarlandes, Professor Bernhard Kroener von der Universität Potsdam, Dr. Lieselotte Kugler, Leiterin des Technischen Museums Berlin und Dr. Anne-Marie LeGloannec vom Centre Marc Bloch.

Begleitend zur Ausstellung erscheint die Nr. 7 des Museumsmagazins, das Beiträge bekannter Zeitzeugen und Experten zur deutsch-französischen Geschichte enthält. Wie üblich erscheint das Museumsmagazin in den Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch.

Das AlliiertenMuseum dankt für finanzielle Unterstützung

ASKO-EUROPA-Stiftung, Saarbrücken
Auswärtiges Amt, Berlin
Commission des Affaires culturelles du Sénat, Paris
Evangelisch-reformierte Bethlehemsgemeinde, Berlin
Evangelisch-reformierte Schloßkirchengemeinde, Berlin
Französische Kirche zu Berlin
Hundert,6 DAS SUPER RADIO, Berlin
Sonepar Deutschland GmbH, Düsseldorf

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