Statement zum andauernden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine

Stellungnahme des Museumsdirektors
Dr. Jürgen Lillteicher

Vor einem Jahr griff Russland erneut nach 2014 die souveräne und unabhängige Ukraine an. Mit der Ausweitung des Kriegs auf die gesamte Ukraine brach Russland endgültig mit der europäischen Friedensordnung. Russland verletzte grundlegende völkerrechtliche Prinzipien und die universalen Menschenrechte. Es herrscht seitdem ein Krieg in Europa, der von Russland nunmehr als entfesselter Zerstörungskrieg gegen Staat, Volk und Kultur geführt wird. Butscha und andere Orte stehen als Zeugen für abscheuliche Kriegsverbrechen. Es ist dem Mut und dem Kampfgeist der Ukrainerinnen und Ukrainern zu verdanken, dass der Autokrat Putin seine Zerstörungsziele nicht erreicht hat. Auch die starke westliche Allianz – Europäische Union und die NATO unter der Führung der USA stehen hierfür beispielhaft – und ihre unermüdliche Unterstützungsbereitschaft haben dafür gesorgt, dass die Ukraine auch waffentechnisch in die Lage versetzt wurde, in diesem Krieg zu bestehen und Russland aus Teilen des ukrainischen Territoriums zu verdrängen. Täglich wird deutlicher, worum es in diesem Krieg geht. Es geht um die Verteidigung auch unserer Werte: Freiheit und Demokratie! Es wird zunehmend wichtiger darauf hinzuweisen, wer diesen Krieg gegen unsere Werte und unsere Lebensform begonnen hat und bis zum endgültigen Sieg weiterführen will. Dies ist bei allen Friedensbemühungen immer mitzudenken. Unsere Gedanken sind bei den Ukrainerinnen und Ukrainern, die diesen Kampf täglich für ihre Freiheit führen und Opfer russischer Gewaltverbrechen werden.

Die Botschaft unseres Museums ist, dass Freiheit und Demokratie in der Vergangenheit und in der Gegenwart verteidigt werden mussten und müssen. Dies lehrt uns die Geschichte des Kalten Krieges und die Geschichte der Präsenz unserer westlichen Bündnispartner in Berlin und der Bundesrepublik auf besondere Weise. Diese Geschichte vermitteln wir täglich und tragen sie in die Gegenwart. Nie waren wir stärker mit unseren Mitgliedern im Trägerverein USA, Großbritannien und Frankreich verbunden als heute und nie wurde deutlicher, welche enorme Bedeutung die USA für die Sicherheit in Europa haben.

Unsere Regierung und die gesamte Zivilgesellschaft ist zum Handeln aufgefordert, auch unser Museum: Daher helfen wir im Rahmen des Netzwerks KulturGutRetter des Deutschen Archäologischen Instituts und des Technischen Hilfswerk dabei mit, dass wichtige Materialien zur Sicherung von Kulturgut in die Ukraine gelangen. Wir sammeln weiterhin Spenden für die Spendenbrücke Ukraine (spendenbruecke-ukraine.de) und diskutieren in Veranstaltungen mit internationaler Beteiligung über Ursachen und Wirkungen des Krieges und Möglichkeiten des Friedens.

Unser Appell richtet sich an die Bundesregierung und auch an uns selbst, nicht müde zu werden, sondern die Ukraine weiterhin mit aller Kraft zu unterstützen.

Berlin, den 23. Februar 2023

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